vier kreuzfahrer

Wie könnte eine Kreuzfahrt während der Pandemie aussehen?

Kreuzfahrten werden sich, zumindest solange kein Impfstoff für den Virus zur Verfügung steht, verändern. Die ersten Reisen wurden unter den neuen Bedingungen bereits abgeschlossen. Die Nicko Vision hat die erste Flusskreuzfahrten nach dem Lockdown absolviert. Die Auslastung war überschaubar – aber die Reise ein voller Erfolg.


Das zeigt, dass das Bedürfnis für diese Art zu Reisen groß ist. Hinter den Kulissen der Reedereien wird auch bereits an den Konzepten gearbeitet. Offiziell wird darüber nicht geredet. Dabei ist sicher, dass wir uns auf Änderungen einstellen müssen. Klar sind verringerte Passagierzahlen, Gesundheitskontrollen, andere Gastronomiekonzepte und vielleicht geändertes Routing. Wir haben zusammengestellt, was sich ändern und wie Kreuzfahrt künftig aussehen könnte:

 

Ein- und Ausschiffen

Ein kritischer Punkt ist das erstmalige Betreten des Schiffes. Reedereien werden im Vorfeld bereits gesundheitliche Fragen abgeklärt haben, bevor die Gäste an Bord dürfen. Schon bisher mussten Fragebogen ausgefüllt werden – die Passagiere sind das also gewohnt. Das Ein- und Aussteigen selbst wird ebenfalls unter Einhaltung der Corona-Regeln geschehen. Zusammen mit den Hafenorganisationen arbeitet man daran wie Abstandsregeln eingehalten werden können. Schon im März hat der Kreuzfahrtverband CLIA empfohlen Temperaturkontrollen beim Boarding vorzunehmen.
Bei Flusskreuzfahrten ist das alles ein bisschen leichter, da man weniger Gäste erwartet. Der Brachenverband IG River Cruises hat einen Leitfaden herausgegeben, nachdem die Koffer, bevor sie an Bord gebracht werden, desinfiziert, die Passagiere befragt, das Fieber gemessen und die Hände desinfiziert werden müssen.

 

An Bord

Fast 80 neue Kreuzfahrtschiffe stehen in den Orderbüchern der Werften. Das Gute daran: Hier können neue Konzepte gleich beim Bau mit eingebracht werden. Nachgedacht werden muss auch über die Größe der Schiffe. Maximale Passagierzahlen, die günstige Reisepreise bedeuten, werden sicherlich vor dem Hintergrund strenger Hygieneregeln und Kontrolle der Passagierströme nochmals überdacht.
Auf den bestehenden Schiffen sind Einbahnstraßen und Mundschutz in den Innenräumen denkbar. Die Freizeitangebote, wie Wasserpark, Klettergarten, aber auch Theater und Kursangebote unterliegen sicherlich Einschränkungen. Auf Gegenstände, die Gäste teilen, wie Bücher, Magazine, Snacks an der Bar, aber auch Touchscreens, wird verzichtet werden müssen.

 

Gastronomie

Schon immer war die Gastronomie ein sehr wichtiger Bestandteil einer Kreuzfahrt. Deshalb werden die Reedereien sich hier größte Mühe geben, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten.
Die Selbstbedienungsbuffett wird es trotzdem wohl nicht mehr geben. Menschenmassen, die sich beim Essen selbst bedienen, werden den Hygieneanforderungen sicher nicht gerecht. Allerdings kann, zumindest auf den Riesenschiffen, das Buffett nicht ganz abgeschafft werden. Deshalb werden Servicekräfte die Gäste auch am Buffett bedienen und für die Einhaltung der Hygieneregeln sorgen. Das könnte noch einen weiteren Vorteil mit sich bringen: Die Ausgabe wird besser gesteuert und die immensen Abfallmengen werden verringert.
Eine weitere Möglichkeit ist die Zahl der Bedienrestaurants zu erhöhen. Zusammen mit der Einführung mehrerer Essenszeiten können Passagiere so sicher speisen. Zudem kann man in dieser Variante Tische fest vergeben, so dass sicher nicht mehr als zwei Haushalte, die zudem registriert werden, zusammensitzen.

 

Routen

Das Hauptproblem der Hochseekreuzfahrten wird das Routing sein. Ein Hindernis sind die unklaren und unterschiedlichen Corona-Regelungen der Destinationen. Auch die Häfen haben sich international noch auf keine Standards in Pandemiezeiten geeinigt. Ganz zu Schweigen vom Gedränge der Passagiere beim Ein- und Ausschiffen.
So sind Kreuzfahrten, die nur aus Seetagen bestehen eine wahrscheinliche Lösung. Die zweite Möglichkeit sind Landgänge nur in dem Land, in dem die Reise beginnt und endet. Einige kleine Reedereien wie Seadream und Ponat, aber auch Flusskreuzfahrten machen dies bereits vor. Damit würde den Gästen auch die Sorge genommen zwei Wochen in Quarantäne geschickt zu werden.
Für bisher skeptische Urlauber bietet dies die Möglichkeit eine Kreuzfahrt einmal auszuprobieren.
Auch Landausflüge wären so möglich. Allerdings nicht wie bisher, wo Interessierte in vollen Bussen zu überfüllten Sehenswürdigkeiten gebracht werden. Eher möglich ist der individuelle Landgang. Aber die Reedereien erarbeiten auch hier Konzepte, die möglicherweise die Verdopplung der Buskapazitäten vorsehen (obwohl zumindest in Bayern heute im Bus wieder jeder Platz besetzt werden darf). Auch an einem ausgefeiltes Besuchermanagement der Attraktionen wird gearbeitet.

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